Weil die Kitas für die meisten geschlossen sind, ließ sich die Stadt etwas einfallen.
Gräfenhainichen – Martha aus Zschornewitz geht normalerweise ins „Kribbel-Krabbel-Käferhaus“ – daraus wird aber derzeit nichts. Dafür hat die Zweijährige nun etwas Neues für sich entdeckt: Blumen pflanzen. Den grünen Daumen hat in diesem Fall die Stadt Gräfenhainichen ausgelöst. Die schickte an alle Kita- und Krippenkinder Briefe mit Blühsamen.
Beschäftigung in Corona-Zeit
„Die Kinder sind alle zu Hause, lasst uns doch einige Päckchen schicken und damit auch noch etwas für die Natur tun“, beschreibt Gräfenhainichens Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) die Idee. Die Stadt hatte bereits mehrfach Aktionen mit Blühwiesen vorangetrieben, meist in Kooperation mit dem Naturpark Dübener Heide. Dieses Mal verschickte die Stadtverwaltung Briefe mit Blühsamen an 286 Kindergartenkinder und 150 Krippenkinder. Der Nachwuchs, der derzeit in den meisten Fällen nicht in die gewohnten Betreuungseinrichtungen gehen kann, soll diese dann im heimischen Garten aussäen.
„Die Blühsamen reichen etwa für einen Quadratmeter“, sagt Schilling. Verschickt worden seien die Briefe bereits in der Woche vor Ostern. Jetzt könnten die Kinder bereits erste Sprosse sehen und ihrem Werk beim Wachsen zusehen, meint Schilling. Das verkürze vielleicht die Zeit, bis der reguläre Kindergartenbetrieb wieder beginnt. Viele Kinder vermissten schließlich ihren Alltag und ihre Freunde.
Viele loben die Aktion
Die Aktion kam nicht nur bei Marthas Eltern gut an. Die freuten sich über den kindgerechten Brief, der den Blumensamen beilag und ihre Tochter auch direkt mit Namen ansprach. Auch in den sozialen Netzwerken äußerten sich viele Eltern aus Gräfenhainichen lobend zur naturnahen Aktion der Stadt. (mz)
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung