Bürgermeisterwahl in Gräfenhainichen CDU-Mann Enrico Schilling gewinnt

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  • Beitrag veröffentlicht:12. April 2015
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Gräfenhainichen – Enrico Schilling (CDU) hat die Bürgermeisterwahl in Gräfenhainichen gewonnen. Der Tornauer holte gestern 66,89 Prozent der Stimmen. Damit steht er als Nachfolger für den im Juli nach 14 Jahren aus dem Amt scheidenden Harry Rußbült (Linke) fest. Schilling verwies im Rennen ums Bürgermeisteramt Konstanze Laasch (Linke), Cornelia Birkner (Freie Wähler) und René Schmidt (Grüne) auf die Plätze.

„Ich freue mich über den Wahlausgang“, erklärte Schilling gleich nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. „Ich bin jetzt genauso ruhig wie den ganzen Tag schon.“ Freude paart sich beim Stadtratsvorsitzenden mit Respekt vor dem Amt. „Es wird sicher den Moment geben, wo ich kurz mal Luft holen muss.“

Schilling hat alle Wahlbezirke der Einheitsgemeinde für sich entschieden. Rekordverdächtig war das Ergebnis in seinem Heimatort Tornau. Dort lag die Wahlbeteiligung bei fast 80 Prozent. Von 362 Stimmen entfielen 347 auf den 36-Jährigen. „Toll. Das sind ja noch mehr Stimmen als vor sieben Jahren.“ Damals hatte der Christdemokrat schon einmal nach dem Bürgermeisteramt gegriffen, war aber gegen Harry Rußbült gescheitert. Der fungierte gestern als Wahlleiter und hatte schon 18.32 Uhr eine klare Botschaft: „Nach derzeitigem Stand wird es keine Stichwahl geben.“ Der Trend hat sich mit dem vorläufigen Wahlergebnis bestätigt. Schilling ist gewählt und wird ab Juli für sieben Jahre den Chefsessel im Gräfenhainichener Rathaus innehaben.

„Glückwunsch“, sagt Konstanze Laasch zum Wahlsieger. Das eigene Ergebnis sieht sie als Erfolg. „Sieben Wochen Wahlkampf und dann fast 20 Prozent. Das ist doch schon einmal was.“ Die Jüdenbergerin, die Anfang März als letzte Kandidatin in den Wahlkampf eingestiegen war, hatte vor Bekanntgabe des Wahlergebnisses „kein Gefühl, wie es ausgehen wird“. Konstanze Laasch schließt nicht aus, weiter in Gräfenhainichen aktiv zu bleiben. Zwar hat sie keine Mandate in städtischen Gremien oder im Jüdenberger Ortschaftsrat. „Ich habe aber so viel kennengelernt in den sieben Wochen. Da wird es einige Sachen geben, bei denen ich dranbleibe.“

Ähnlich äußert sich Cornelia Birkner. „Es ist doch gut gelaufen in einer Stadt, wo wir als Freie Wähler nicht präsent sind“, kommentiert die Möhlauerin ihr Wahlergebnis von 12,03 Prozent. Es sei gelungen, auf die Freien Wähler aufmerksam zu machen. „Mitmachen ist alles.“ Auch Birkner möchte dranbleiben an der Politik in Gräfenhainichen. „Ich werde schon als Gast zum Stadtrat gehen und den Leuten auch mal auf die Füße treten“, erklärt sie selbstbewusst. Sie war gestern diejenige, die Enrico Schilling zumindest in einem Wahlbezirk dicht auf den Fersen war. In der Möhlauer Grundschule holte sie 76 Stimmen. Wahlsieger Schilling kam auf 90.

Wenig mehr als fünf Prozent der Wählerstimmen warfen René Schmidt nicht aus der Bahn. „Mehr als letztes Mal“, erklärt der Gräfenhainichener. Er war der erste aller Kandidaten im Rathaus und verfolgte die Stimmauszählung. „Man muss abwarten, was passiert“, war seine Devise. Schmidt hatte „einen ganz normalen Tag erlebt“ und von großer Nervosität nichts gespürt.

Die Wahl ist vorbei. „Ich bedanke mich bei den Wählern“, sagt Schilling und nimmt die Glückwünsche Harry Rußbülts entgegen. (mz/ba)

 

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung