Energiewende Neuer Schritt für das Kraftwerk

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  • Beitrag veröffentlicht:16. Februar 2020
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Zschornewitz – Das Vorhaben, das Kraftwerk in Zschornewitz wieder mit Leben zu füllen, ist am Freitag einen Schritt weitergekommen: Größen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft gründeten dort den Verein „Forum Rathenau“. Der soll, wie Ferropolis-Geschäftsführer Thies Schröder erklärte, in den kommenden Wochen die formalen Schritte einer Vereinsgründung durchlaufen.

Unter den elf Gründungsmitgliedern waren unter anderem Vertreter des Fraunhofer Instituts, des Stromerzeugers Leag, des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen, der Landrat des Kreises Anhalt-Bitterfeld Uwe Schulze, der als Privatperson anwesend war, wie er betonte, sowie Gräfenhainichens Bürgermeister Enrico Schilling. Im ehemaligen Kraftwerk in Zschornewitz soll ein Ort für Forschung rund um die erneuerbare Energiegewinnung entstehen (die MZ berichtete). Wie dieser genau ausgestaltet wird, ist bislang noch nicht in feste Formen gegossen. Fraunhofer-Vorstand Ralf Wehrspohn hatte bei der Auftaktveranstaltung des Forums Rathenau im November bereits eine hohe zweistellige Millionensumme in den Raum gestellt, die für den Think Tank und die dafür nötigen Bauarbeiten notwendig wären. Den Wissenschaftlern schweben Tagungen in Zschornewitz vor, die auch über Tage gehen könnten. Auch der Aufbau von Prototypen zur Energieerzeugung oder -Speicherung sei denkbar.

Der neugegründete Verein wird in Bitterfeld-Wolfen seinen Sitz haben. Das habe zum einen historische Gründe aufgrund der Biografie des Namensgebers Walther Rathenau. Zum anderen habe der Vereinssitz abseits des Zschornewitzer Kraftwerkes auch taktische Gründe, sagte Thies Schröder. Schließlich habe man so einen Ort im Braunkohlerevier als Hauptsitz. Denn: Der Verein will sein Vorhaben auch mit Geld aus der Strukturförderung des Bundes für die Kohlegebiete finanzieren. Deswegen wollen sich die Mitglieder in den kommenden Wochen mit Vertretern von Bundes- und Landespolitik zusammensetzen. Der Verein will sich und sein Vorhaben am 24. März bei einer Veranstaltung im Bauhaus-Museum in Dessau vorstellen. Für die zweite Hälfte des Jahres sei eine weitere Denkwerkstatt-Veranstaltung in Zschornewitz avisiert. (mz/jjt)

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung