Gräfenhainichen investiert in die Zukunft – Neue Baugrundstücke für junge Familien

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  • Beitrag veröffentlicht:14. März 2019
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Gräfenhainichen (wg). Trotz Haushaltsdefizits hat die Stadt Gräfenhainichen einen Kredit in Höhe von 750.000 Euro aufgenommen und von der Kommunalaufsicht genehmigt bekommen. Mit der größten Investition in diesem Jahr sollen im Wohnpark am Barbarasee 24 neue Baugrundstücke erschlossen werden.

„Das ist gut angelegtes Geld mit Aussicht auf Rendite“, erklärt Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) im Gespräch mit dem Wittenberger Sonntag, „denn mehr Einwohner bedeuten auch mehr Steuereinnahmen.“ Im bisher erschlossenen Teil des Wohnparks sind alle Grundstücke verkauft, Bauland in der Heidestadt sowie in den Ortsteilen ist Mangelware.

Für die neuen Grundstücke am Seeadlerweg liegen die ersten Reservierungen bereits vor. „Wir verzeichnen Zuzug von jungen Leuten und die wollen in der Regel nicht in der Platte wohnen“, so Schilling. Nach vielen Jahren sei der Trend endlich gekippt und die Gesamtstadt verzeichne mehr Zu- als Wegzüge, darunter auch etliche Rückkehrer. Und wer hier baue, ziehe so schnell nicht wieder weg und gründe vielleicht auch eine Familie.

Die Ausschreibungen für die Erschließung des neuen Wohngebietes sind raus, im März können die ersten Vergaben erfolgen, Ziel ist es, im Mai mit den Baumaßnahmen zu beginnen und diese bis Jahresende fertig zu stellen.

„Bauwillige profitieren von den niedrigen Zinsen und in Gräfenhainichen auch von bezahlbaren Grundstückspreisen in einer attraktiven Lage“, betont der Bürgermeister. „Mit dem Naturpark Dübener Heide und mit der Seenlandschaft bieten wir ein Umfeld, in dem Menschen gerne ihre Freizeit verbringen.“ Punkten könne Gräfenhanichen auch mit guter Kinderbetreuung, mit Förder-, Grund- und Sekundarschule sowie einem Gymnasium, mit der Schwimmhalle und Sportanlagen.

„Großstädte wie Berlin und Leipzig geraten immer mehr an ihre Grenzen, weil Wohnraum knapp und Baugrundstücke fast unbezahlbar sind“, berichtet Schilling. Man begrüße die Dezentralisierungsstrategie, mit welcher der Bund auf demographische und strukturelle Herausforderungen des ländlichen Raumes reagieren wolle. Im Fokus stehe dabei die Regionalisierung staatlicher Behörden: So habe man sich für die Ansiedlung der Zollfachschule beworben, den Zuschlag habe aber die Region Halle/Leipzig erhalten, die wohl kaum als ländlich zu bezeichnen sei.

„Ländliche Räume, die wie Gräfenhainichen über gute Verkehrsanbindungen (Bahn, Straße) verfügen, haben gleichwohl gute Chancen auf neue Bewohner, dazu müssen wir aber auch attraktive und lebenswerte Strukturen anbieten“, betont Schilling. So errichtet die kommunale Wohnungsgesellschaft in der Breitscheidstraße ohne Fördermittel einen Neubau im Stile einer Stadtvilla mit acht Wohneinheiten für circa 1,6 Millionen Euro mit dem Ziel, anspruchsvollen Wohnraum zu schaffen.

„Bereits im Rahmen des Stadtumbaus Ost hat unsere Wohnungsgesellschaft in der Gartenstraße Wohnblöcke aufgewertet, indem obere Stockwerke abgetragen, Fahrstühle eingebaut und neue Balkone angebaut wurden“, so Schilling, „auch diese Investitionen haben sich ausgezahlt, die Nachfrage war enorm.“

Die Wohnungsgenossenschaft plant in der Gartenstraße ebenfalls einen attraktiven Neubau. Im Plattenbauquertier wird es nach Auskunft von Schilling weitere Abrisse geben, vor allem dort, wo eine Aufwertung der Bausubstanz nicht möglich ist.

Zweiter Bauabschnitt „Johannes Gutenberg“

Wichtig für eine lebenswerte Stadt sind gut sanierte Schulen, deshalb wird in den Sommerferien der zweite Bauabschnitt im Rahmen der energetischen Sanierung und brandschutztechnischen Ertüchtigung der Grundschule „Johannes Gutenberg“ realisiert, mit 670.000 Euro die zweite große Investition der Stadt in diesem Jahr. Über die IKT-Richtline (Förderung des Zugangs zu Informations- und Kommunikationstechnologien) wurden die Grundschulen in Gräfenhainichen und Zschornewitz im vergangenen Jahr verkabelt und mit Wlan ausgestattet, 2019 kommen die Endgeräte wie Whiteboards und Schülertablets.

Quelle: Wittenberger Sonntag