Am Volkstrauertag wird alljährlich den Opfern von Krieg und Gewalt gedacht. Allerorts versammeln sich Menschen um innezuhalten und Kränze an Mahnmalen niederzulegen. Auch am Denkmal der Opfer der Weltkriege im Heidedorf Tornau ist das langjährige Tradition. Bürgerinnen und Bürger, Ortsfeuerwehr und Ortschaftsrat sowie Kameraden der Reservistenkameradschaft Bad Düben, welche eine Patenschaft über das Denkmal pflegen, trafen sich auch in diesem Jahr, zu einer Veranstaltung des mahnenden Gedenkens.
In den Reden wurde die Bedeutung des Volktrauertages, Erinnerung wach zu halten, unterstrichen. Denn wir alle tragen Verantwortung, für ein friedliches Miteinander. Ortsbürgermeister Reiss bezog in seine Rede den letzten Brief eines Tornauers ein, der als junger Mann an der Front sein Leben ließ. Ortswehrleiter Matthias Guthe verlas eine Erzählung eines Zeitzeugen.
Nach dem Totengedenken legten die Vertreter Kränze nieder. Bürgermeister Enrico Schilling, selbst in der Reservistenkameradschaft aktiv, vertrat die Patenkameradschaft. Auch Bürgerinnen und Bürger legten zur Erinnerung an ihre Vorfahren, die sich in den Namenstafeln am Denkmal finden, Kränze und Gestecke nieder.
Totengedenken
Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil die Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.
Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.
Wir trauern mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen um die Toten.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.