Mit Herzblut und flottem Mundwerk

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  • Beitrag veröffentlicht:4. Mai 2014
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Eigentlich sind es nicht seine Tage – die eigenen Geburtstage. Dann ergreift Tornaus Ortsbürgermeister Enrico Schilling (CDU) die Flucht. Auf großes Brimborium um seine Person will er lieber verzichten.

„Geburtstage erinnern mich meistens daran, dass ich alt werde“, sagt er. Stimmt. Doch diesmal sollte es anders sein. Und diesmal kam er irgendwie nicht drumherum. Wollte er auch nicht.

Am Freitag ist Schilling 35 Jahre jung geworden – und nicht nur das: Seit genau zehn Jahren ist er Ortsbürgermeister in Tornau, seinem Heimatdorf, in dem er aufgewachsen ist und bis heute lebt und politisch und ehrenamtlich vielfältig aktiv ist. Zwei Gründe also, mit Familie, Freunden und Weggefährten zu feiern. Und wo? Natürlich in Tornau. Im griechischen Restaurant Sirtaki, seiner Stammkneipe.

Je später der Nachmittag, desto mehr füllte sich der Saal. Das halbe Dorf war auf den Beinen, die Familie sowieso. Auf Präsente sollten die Gäste verzichten, lieber Bares in eine Milchkanne werfen für die Jugendabteilung des örtlichen Sportvereins und den Heideverein, in dem er Mitglied ist. Vom Bundestagsabgeordneten Ulrich Petzold und weiteren Parteifreunden gab’s dann doch etwas Einzigartiges für ihn und passgenau obendrein: Schilling, ambitionierter Musiker und Elvis-Fan, bekam ein Elvis-Outfit geschenkt. Glanz in seinen Augen.

Was die Gratulanten-Schar deutlich machte: Schilling ist ein Sympathieträger. Einer für alle, mit Herzblut und flottem Mundwerk. Das kann man mögen oder auch nicht. Aber es hat sich bislang nie nachteilig auf ihn als Kommunalpolitiker ausgewirkt. Die Menschen in seinem Dorf stehen hinter ihm und wollen, „dass du uns noch recht lange erhalten bleibst“, wie Tornaus Feuerwehrchef bei der Gratulation sagte. Vom Sportverein gab es dann promt einen Fitness-Gutschein. Ob er Zeit dafür finden wird?

Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann, der schon im Alter von 19 Jahren den Weg in die CDU fand, ist viel beschäftigt. Als Unternehmer handelt er mit Steinen, als Politiker startete er damals als jüngster Bürgermeister Sachsen-Anhalts durch und ist inzwischen Vorsitzender des Stadtrates in Gräfenhainichen. Zudem sitzt er im Wittenberger Kreistag, begleitet etliche Ehrenämter wie im Verein Dübener Heide, kämpft derzeit für den Erhalt der Grundschule in Schköna. Das alles macht er, weil er an die Zukunft der Region glaubt, weil er die voranbringen will, so mühselig und langwierig das oftmals ist. Schilling gilt dabei als Pragmatiker, der viel und lang reden kann, aber es dabei nicht belässt. „So machen wir es jetzt!“ Das hört man oft von ihm, und dann geht’s los.

Politisch stehen ihm noch viele Türen offen. Auf eine konzentriert er sich bereits seit geraumer Zeit: Schilling will nächstes Jahr für die Wahlen zum Bürgermeister in Gräfenhainichen antreten. Und eines kann ihm dabei gewiss sein: Die Menschen aus seinem Heimatdorf werden hinter ihm stehen.

 

Quelle:  Leipziger Volkszeitung