Gräfenhainichen – Der Gräfenhainichener Stadtrat hat sich einstimmig gegen den Bau einer Mülldeponie im Ortsteil Jüdenberg ausgesprochen. Bei einer Sitzung am Dienstagabend verabschiedeten die Stadtratsmitglieder einen entsprechenden Positionsbeschluss. Darin heißt es unter anderem, dass die Nähe der geplanten Deponie zur Ferropolis-Halbinsel und dem Gremminer See und die damit verbundenen touristischen Ziele nicht vereinbar seien. Das Gebiet ist als Sondergebiet für Erholung und touristische Zwecke ausgewiesen. Auch das zu erwartende zusätzliche Verkehrsaufkommen durch Tausende Lastwagen sei zum einen während der Festivalsaison undenkbar, zum anderen eine starke Belastung für die Infrastruktur vor Ort, heißt es in dem Positionspapier. Auch Lärm- und Staubemissionen stünden „konträr“ zu den Planungsabsichten der Stadt.
„Das ist ein politisches Signal“, sagt Gräfenhainichens Bürgermeister Enrico Schilling (CDU). „Alle sind sich bewusst, dass die Stadt die Entscheidung nicht in der Hand hat.“ Der Landkreis prüft derzeit den Antrag der Firma Papenburg, die bereits die Tongrube besitzt, auf der in den kommenden Jahren ein Deponiekörper entstehen soll. Die Kommunen – auch aus Oranienbaum-Wörlitz gab es bereits ablehnende Positionierungen – können sich zwar äußern, die Entscheidung, ob die Deponie gebaut werden darf, liegt aber einzig beim Landkreis. (mz)
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung